Kahnsdorfer See

Natur pur findet man am Kahnsdorfer See, der in einem ausgewiesenen Naturschutzgebiet liegt. Dieses ca. 1,2 km2 große Gewässer im Leipziger Neuseenland wird als Vorranggebiet für Natur und Landschaft komplett sich selbst überlassen. Der See liegt südlich von Leipzig nahe der Gemeinde Neukieritzsch mit dem namensgebenden Ortsteil Kahnsdorf. Im Gegensatz zu dem direkt rechts daneben liegenden Hainer See, ist der bedeutend kleinere Kahnsdorfer See in keiner Weise touristisch erschlossen oder nutzbar. Aber als reiner Landschaftssee mit einem Umfang von rund 5 km hat das Gewässer ein großes Entwicklungspotential für Natur und Landschaft. Da der gesamte Uferbereich sowie die Wasserfläche des Sees sich selbst überlassen werden, findet sich am Kahnsdorfer See eine vielfältige Flora und Fauna wieder, die zum Verweilen und Bestaunen einlädt.

7-Seen-Wanderungen am und um den See

Auch drei der zahlreichen 7-Seen-Wanderungen durch das Leipziger Neuseenland führen am Ufer des Kahnsdorfer Sees entlang. Mit dabei ist die Dreiländertour XXL mit einer Länge von über 100 km. Diese Wanderung ist selbst für geübte Wanderer eine echte Herausforderung. Die Tour läuft am gesamten Ostufer des unscheinbaren Sees entlang und streift noch einige weitere Seen auf ihrer Strecke. Wie bei fast allen Touren der 7-Seen-Wanderung bekommt man eine abwechslungsreiche Landschaft zu sehen. Von historischen Bauten über Naturschutzgebiete und malerischen Dörfern ist für jeden etwas dabei.

Für Wanderer, die es gemütlicher angehen lassen wollen, ist die kleinere Schiller-Tour zu empfehlen. Über 25 km führt sie durchs Leipziger Neuseenland. Auch gerade die etwas wandererfahrenen Familien haben bei dieser 7-Seen-Wanderung ihre Freude. Auf den Spuren von Friedrich Schiller startet die Runde am Schillerhaus in Kahnsdorf. Gleich neben an im Herrenhaus lernte Schiller 1785 seinen späteren besten Freund und Wohltäter Christian Gottfried Körner kennen. Nach über 300 Jahren werden unter den gleichen Dächern nun wieder Gäste willkommen geheißen. Mit einem Restaurant sowie dem integrierten Schillercafé und einer einladenden Terrasse am Rittergutsteich stellen diese geschichtsträchtigen Gebäude des Guts Kahnsdorf eines der beliebtesten Ausflugsziele des Leipziger Neuseenlandes dar. Ebenfalls am Ostufer des Kahnsdorfer Sees geht die Wanderung dann weiter Richtung Markkleeberg. Auf der Tour erwarten dich noch weitere historische Bauten entlang des Weges sowie das Schloss Güldengossa und einigen weitere beliebte Seen.Mit knapp 50 km ist die 7-Seen-Wanderung „Haselbacher See & Co“ ein guter Mittelweg für etwas geübtere Wanderer und Seeliebhaber. Diese Tour durchs Leipziger Neuseenland startet in Lucka und läuft am kompletten Südostufer des Kahnsdorfer Sees vorbei. Diese 7-Seen-Wanderung gestaltet sich mehr als nur maritim. Gleich zu Beginn der Tour fällt der Blick auf den Haselbacher See. Auch der Haubitzer See kann am Horizont bewundert werden bis man die schöne Lagune des Kahnsdorfer Sees erreicht. Anschließend geht es weiter über den Störmthaler und Markkleeberger See dem Ziel Markkleeberg entgegen.

Besonderheit

Der Kahnsdorfer See entstand aus dem Braunkohletagebau und ist heutzutage Eigentum der Blauwasser GmbH & Co. KG. Der hohe Anteil an Kippenmassiven am Ufer des Sees verschuldet unter anderem dessen niedrigen pH-Wert, durch den das kleine Gewässer gekennzeichnet ist. Dadurch werden Freizeit- und Erholungsnutzungen weitestgehend ausgeschlossen. Dafür aber bietet der Kahnsdorfer See hervorragend die seltene Möglichkeit als Freilandlaboratorium genutzt zu werden. Zwar soll das Gewässer komplett der Natur überlassen werden, dennoch wird kein „Totalreservat“ angestrebt. Einige Rad- und Wanderwege der Umgebung führen am Kahnsdorfer See vorbei und bieten einen tollen Blick auf das Naturrefugium.

 

Bildquelle: Stephan Trebs

Ufer am Kahnsdorfer See
Kahnsdorfer See